Der MSV Duisburg steckt in der Krise - mal wieder. Eine Trainerentlassung wurde nach der 2:3-Niederlage gegen den SC Verl von vielen Fans gefordert. Die Mannschaft steht aber wohl hinter Torsten Ziegner. Es könnte auf ein Endspiel bei Viktoria Köln (Samstag, 23. September, 14 Uhr) hinauslaufen.
Trotz der vielen möglichen Ansatzpunkte sei für Ziegner klar, wo es hakt: "Wir haben nach dem Spiel viele Gespräche mit Spielern geführt. Und Inhalt war auch, warum wir gegen Verl in der zweiten Hälfte nicht mehr so gespielt haben, wie in der ersten. Und die einheitliche Meinung ist: Scheiße, wir brauchen mal wieder ein Erfolgserlebnis."
Das sei einfach dahingesagt, aber ein nicht zu vernachlässigender Punkt. "Jeder, der Fußball gespielt oder erlebt hat, weiß genau, wie wichtig das ist. Wir können den Jungs Vertrauen schenken, uns gegenseitig die Schulter zum Anlehnen geben, aber Erfolg ist durch nichts zu ersetzen."
Weiter führt Ziegner aus: "Wir werden den Jungs weiter den für uns besten Plan mitgeben, um Spiele zu gewinnen. Und dann müssen wir am Ende auch mal etwas in den Händen halten. Ansonsten können wir die Jungs noch so gut vorbereiten und sie können uns noch so in Schutz nehmen wollen und loben für die Vorbereitung."
Auch Sebastian Mai äußerte sich nach der Partie gegen den SC Verl: "Es ist immer schwer für die Köpfe. Aber das ist Fußball. Es gibt solche und solche Tage. Wir dürfen jetzt nicht einbrechen, sondern müssen die Brust rausstrecken."
Dann wurde der Kapitän deutlich: "Jetzt zeigt sich, wer Eier hat und gewillt ist, dem Verein und der Mannschaft zu helfen. Und mit denen kannst du arbeiten, die anderen kannst du raus schicken. Wer kein Bock hat und wer jetzt nicht den Kopf rausstrecken will, der soll zuhause bleiben und gar nicht erst zum Training kommen. Auch wenn das jetzt hart klang, bin ich mir sicher, dass das jeder von uns machen will. Das war kein Vorwurf an irgendwen. Aber wir müssen es uns jetzt Tag für Tag begreiflich machen."
Auch die Pfiffe und den Unmut der Fans könne Mai verstehen, möchte aber positiv nach vorne schauen: "Wir graben uns jetzt nicht ein. Wir haben eine Schelte bekommen. Auch von den Fans, aber völlig zurecht. Es bringt nichts, sich jetzt einzuigeln und zu sagen, alles scheiße. Wir haben positive Dinge gehabt. Sehr, sehr viele sogar, gerade offensiv. Aber wir müssen einfach gucken, dass wir hinten besser klären."
Gelingen sollte das bereits am nächsten Spieltag bei Viktoria Köln (Samstag, 23. September, 14 Uhr). Drei Punkte sind beim MSV auf vielen Ebenen Pflicht, um das Fass und die Stimmung nicht komplett zum Überlaufen zu bringen.